Top-Leistungen ohne Lohn
Worüber soll man sich mehr freuen? Über zwei tolle Spiele mit magerer Ausbeute oder über sechs Punkte nach mühsamem Kick? Die meisten würden sich für 2 entscheiden, aber wer die Spiele der 1. und 2. Herren am Wochenende verfolgt hat, sah zwei sehr starke Landesliga-Partien, die richtig Spaß machen, wenn auch Trainer und Spieler nach dem Spiel unzufrieden mit dem Ergebnis waren. Auf ihre Leistungen können sie stolz sein, denn sie boten den Zuschauern packende Partien.
Die Erste hatten Spitzenspiel gegen Borsigwalde, und die Partie hielt dem Titel stand. Beide Teams agierten schnell und zielstrebig, doch beide waren lange nicht in der Lage, ein Tor zu erzielen. Die Torhüter machten ihre Sache aber auch sehr gut. Allerdings fiel vor allem die Nummer 15 der Gäste durch recht rüdes Spiel auf und verursachte eine Reihe von Freistößen. Einen davon verwandelte Inter. Als die Borsigwalder sich noch sortierten, schaltete Inter schnell, schließlich zog Matteo ab und traf unhaltbar ins Eck. Leider trafen nun auch die Gäste. Nach einem Standard kam ein Stürmer frei zum Kopfball, Chris reagierte zwar prächtig, wurde aber von seinen Vorderleuten nicht unterstützt, sodass der Nachschuss zum Ausgleich einschlug. Jetzt wogte das Spiel hin und her, aber außer einem Kracher von Moreno, den der (laut)starke Keeper an die Latte lenkte, passierte nichts mehr. Doch es wurde noch einmal bunt. Besagte Nummer 15 stieg mit beiden Beinen und offenen Sohlen brutal gegen Niclas ein, sah allerdings nur gelb. Zwei Minuten später unternahm er seinen zweiten Versuch, traf allerdings den Inter-Spieler nicht. Man fragt sich, was in einigen Köpfen vorgeht. Denn tatsächlich schaffte er es innerhalb von 5 Minuten noch einmal mit gestrecktem Bein reinzugehen. Nun hatte auch der Schiedsrichter die Nase voll und zog gelb-rot. Es waren aber nur noch fünf Minuten zu spielen, diese brachten die Gäste routiniert über die Bühne. Schade, für Inter war mehr drin, aber insgesamt war der Punkt für die Gäste auch nicht unverdient. Ein sehr unterhaltsames Match. Nächsten Sonntag geht es nach Mahlsdorf (10.45 Uhr) zum nächsten Spitzenspiel.
Die 2. Herren mussten zum mit ehemaligen Ober- und Regionalligaspielern gespickten Spitzenreiter von Blau-Weiß 90, der mit allen Mitteln wieder hoch will. Eigentlich ging es nur um die Höhe der Niederlage, dachten zumindest die meisten. Es kam anders. Inter hatte Riesenmöglichkeiten und ließ die ab diesem Tag etwas limitierte Abwehr der Blau-Weißen ein ums andere Mal alt aussehen. Leider standen alle Inter-Stürmer nicht zur Verfügung, und Mittelfeldspieler tun sich mit dem Toreschießen schwerer. So wurden auch die allerbesten Chancen vergeben, und es waren nicht wenige. Blau-Weiß war technisch überlegen und erwartet stark, aber Inter hielt dagegen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten Schiedsrichter und Linienrichter dann einen kompletten Blackout und gaben ein absurdes Tor für die Gastgeber. Nach einer Art Pressschlag kam der Ball angeblich von unserem Spieler, eine Interpretation, die der Referee exklusiv hatte. Sein Linienrichter war derweil eh um mindestens zwölf Meter nicht auf Ballhöhe. Kurz zuvor ließ der Schiri zudem eine Tätlichkeit eines Blau-Weißen ungesühnt, dieser hatte nach einem Foul von Philipp gegen diesen nachgetreten. Im zweiten Abschnitt dasselbe Spiel. Beide hatten gute Chancen, Inter mehr und die besseren. Doch dreimal alleine vor dem Torhüter und kein Treffer, zweimal für einen möglichen Elfmeter nicht clever genug. Es kam, was kommen musste. Nach einem Fehlpass in den Gegner hatte Blau-Weiß leichtes Spiel und machte das 2:0. Standesgemäß, aber nicht unbedingt verdient. Im Prinzip ein Vergleich mit dem Preussen-Spiel: Starke Leistung, ein Unparteiischer, der in entscheidenden Szenen komplett daneben liegt und keine Stürmer im Inter-Team. Schade, aber es war trotzdem ein ganz starkes Spiel der Jungs, das mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. Nächste Woche kommt Bero Mitte (12 Uhr Arena).
Die Dritte ist nach dem 6:0 in Blankenburg weiterhin auf Tuchfühlung nach oben. Nur ein Punkt trennt sie vom Aufstiegsplatz, aber die Saison ist noch lang. Bis zur Pause tat man sich schwer und traf nur einmal durch Jacob. Janek machte nach dem Wechsel mit seinem Doppelpack alles klar. Luka, Marten und Leo machten endgültig den Deckel drauf. Die Vierte unterlag Hertha BSC mit 0:4.
Die Frauen mussten mit der Ersten und Zweiten nach Hohen Neuendorf. Die Zweite legte vor und holte den dritten Sieg in Folge. Celine und Gwendolin machten die 2:0-Führung zur Pause klar. Leonie und Malin erzielten die weiteren Treffer zum 4:0-Endstand. Wieder zu null und ein Stück weiter weg von den Abstiegsrängen. Nächste Woche kommt Türkiyem (So 13.45 Uhr). Für die 1. Frauen sind die Hohen Neuendorferinnen so etwas wie die Angstgegnerinnen. Im Pokal raus und nun auch eine 0:3-Pleite im Punktspiel. Damit hat sich das Team erst einmal von den ganz vorderen Rängen verabschiedet. Nächsten Sonntag kommt Türkiyem (11 Uhr Ella). Die 3. Frauen gewannen gegen Friedrichshain mit 6:3 und machten wichtigen Boden gut. Anita traf gleich viermal, Rebecca und Maisha je einmal. Nächste Woche bei Viktoria hängen die Trauben hoch, aber erstmal spielen.
Erfreulich war der Sieg der A1 gegen Borsigwalde. Der neue Trainer hat einen guten Einstand und schafft den Anschluss ans Mittelfeld. Die B1 holte ebenfalls gegen Borsigwalde ein 1:1. Stark trumpfen die C1 und die C2 auf. Beide schenkten Empor je sechs Tore ein und stehen in den höchsten Berliner Ligen im Mittelfeld. Noch einen draufsetzen konnte die D1, die gegen Hertha BSC gewann und Dritter der Verbandsliga ist. Sehr erfreulich!
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